Tantillus Reborn
Kapitel 10 – Silikonteile aus Dubliersilikon
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Silikon erfreut sich in letzter Zeit im Bereich des 3D-Drucks wachsender Beliebtheit. Die Flexibilität (Druckbettauflage, Vibrationsdämpfer Gehäuse) und Temperaturbeständigkeit (Druckbett- und Heizblock Isolierung) haben auch wir uns beim Tantillus zu Nutze gemacht.
Der Weg zum fertigen Silikonteil ist etwas aufwändiger, denn es gilt zunächst die Gussformen zu drucken und bedarf beim späteren Gießen einer gewissen Übung. Das richtige Silikon ist in der BOM verlinkt. Wer schwarz durchgefärbe Teile den fleischfarbenen vorzieht, kann ca. 3% Aktivkohlestaub zusetzen. Für die Gussformen empfehlen wir eine Layerhöhe von 0,1mm, das wertet die Oberfläche der fertigen Teile auf und macht das Entformen einfacher. Ein Trennmittel ist nicht erforderlich.
Bettdämpfer
Die gegossenen Bettdämpfer sind zur Nivellierung des Druckbetts gedacht. Sie werden durch die Spannschraube gestaucht und erzeugen einen konstanten Gegendruck. So bleibt die Position des Betts erstaunlich gut bestehen, auch wenn man die kleine Kiste mal durch die Gegend trägt. Für die Dämpfer sind Unterlegscheiben nach DIN/ISO hastenichgesehen vorgesehen um den Druck auf eine größere Fläche zu verteilen. (Bild stammt von einer Form, die mit 0,2mm Layern gedruckt wurde)
Isolierung Heizbett
Die Isolierung des Heizbetts ist eine Empfehlung aber kein Muss. Sie hilft dabei etwas Energie zu sparen und minimiert die Temperaturschwankungen beim Bett durch den anstehenden Luftstrom der Druckteilkühlung. Als Nachteil ist zu bemerken, dass die Abkühlung zum Abnehmen der Druckteile langsamer von statten geht.
Vor dem Vergiessen des Druckbetts sind die Bettdämpfer anzufertigen. Diese werden im folgenden Schritt gleich vormontiert und mit eingegossen. Wahlweise kann der Thermistor auch gleich komplett mit eingegossen werden.
Gehäuse Standfüße
Auch wenn die bewegte Masse des Tantillus recht klein ist, kommt es beim Druck durch Lastwechsel bei hohen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen zwangsläufig zu Vibrationen. Um diese vom Untergrund zu entkoppeln, haben wir die Ausstattung noch um Gehäuse Standfüße ergänzt. Zudem bringt es zusätzliche Standsicherheit auch auf unebenen Untergründen und schont die Oberflächen. Der Drucker steht etwa 5mm höher, die Frischluftzufuhr wird verbessert. Im Auszug des Filamentabrollers sind ebenfalls kleine Aussparungen für Silikonfüße vorgesehen.
Isolierung Merlin Heizblock
Heizblöcke von Hotends zu isolieren bringt eigentlich nur Vorteile. Mehr zum Thema ist hier zu finden.
Hinweise
PSA für die Arbeiten mit Silikon: Handschuhe!
Das Silikon wird im Mischungsverhältnis 1:1 gut durchmischt. Eine Feinwaage hilft, ansonsten muss geschätzt werden. Die Herausforderung ist das möglichst blasenfreie Füllen der Formen, leichtes Klopfen oder Vibrationen mit einer elektrischen Zahnbürst o.ä. sind hilfreich. Abschließend wird mit einem geraden Gegenstand der Überschuss Silikon an der Oberfläche der Form abgezogen, danach ist etwas Geduld gefragt. Wärme beschleunigt den Härteprozess enorm. Bei 40-50°C kann nach etwa 2 Stunden entformt werden.
Wem der Umgang mit Silikon zu umständlich ist, nutzt bitte das Kontaktformular.
- Kapitel 0 – Vorwort
- Kapitel 1 – Gehäuse
- Kapitel 2 – Z-Achse
- Kapitel 3 – XY-Achssystem
- Kapitel 4 – Heizbett
- Kapitel 5 – Kühlung
- Kapitel 6 – Extruder
- Kapitel 7 – Hotend
- Kapitel 8 – Elektronik
- Kapitel 9 – Filamentabroller
- Kapitel 10 – Silikonteile
- Kapitel 11 – Option: Riementriebabdeckung
- Kapitel 12 – Option: Rasperry Pi Zero
- Kapitel 13 – Option: USV für den Pi
- Kapitel 14 – BOM / Downloads
- Kapitel 15 – FAQ
- Kapitel 16 – Musterdrucke
- Kapitel 17 – Schlusswort