TR – Gehäuse

Tantillus Reborn

Kapitel 1 – Gehäuse

click here for the international/english version of this chapter

Das Gehäuse des ursprünglichen Tantillus aus 2012 besteht aus gelaserten Acrylglasplatten (PMMA aka Plexiglas) die ineinander gesteckt und anschließend nur mit Druckteilen miteinander verbunden werden.
Das erschien uns wenig stabil, winkeltreu und maßgenau.

Das Gehäuse unseres Tantillus R wurde also von Grund auf neu gezeichnet. Insbesondere durch seine Versteifungen und im Detailgrad unterscheidet es sich doch erheblich vom Original.

Wir wollten 5mm starkes Acrylglas. Auch wenn Acrylglas einige kleine Schwächen hat ist es ein tolles Material, insbesondere da es sich sehr gut, günstig und maßtreu mit einem CO2 Laser schneiden lässt.

Vom ursprünglichen Tantillus gibt es auch eine vollständig druckbare Gehäuseversion, auf eine solche Version haben wir jedoch verzichtet. Druckzeit, Filamentverbrauch und Maßhaltigkeit sind eher als suboptimal einzustufen.

Bei der Konstruktion des Gehäuse und aller daran montierten Baugruppen haben wir dennoch Wert auf eine mögliche Materialvielfalt gelegt. Alle Baugruppen sind so konstruiert dass sie sich immer nur auf die Innenmaße des Gehäuses beziehen.
Wer also die Zeichnungen der Gehäuseplatten minimal ändert, kann das Gehäuse auch aus 3mm Stahlblech, 4mm Aluminim oder Dibond oder sogar 6mm Sperrholz fertigen.

Die Gehäuseteile sind alle mit Zapfenverbindungen versehen. Dadurch richten sie sich untereinander aus und ergeben, nachdem sie verschraubt sind, ein stabiles Gehäuse.

Montagehinweise:

– Schutzfolien der gelaserten Einzelteile entfernen
– Gehäuseplatten vorsichtig und sorgsam ineinander stecken
– Teile miteinander verschrauben

Die einzelnen Acrylglasplatten sorgsam und vorsichtig behandeln. Ist das Gehäuse einmal zusammengesetzt ist es sehr stabil.
Schrauben nur anziehen bis sie fest sind, nicht mit Gewalt weiter anziehen!
Nicht versuchen Spalten zwischen Gehäuseteilen mit den Schrauben zusammenzuziehen!
Platten nicht mit Gewalt ineinander fügen, mit Geduld funktioniert es einfach besser!
Punktuelle Überlast bestraft Acrylglas gerne schlagartig mit einem Riss.

 


Variationen:

5mm MDF/HDF

Acryl ist leider ein nicht sehr günstiges Material. Wer das untere Ende der Preisskala sucht kann auch ein Gehäuse 5mm starken MDF/HDF lasern. Die Materialkosten für ein Gehäuse betragen nur wenige €. MDF/HDF lasert sich mit nahezu identischen Schnittparametern mit Acrylglas, die Grundkosten für das laser bleiben unterm Strich identisch.
Die aus Holzfasern bestehenden Platten können auf Dauer Luftfeuchtigkeit ziehen, ein Behandlung mit Öl oder Wachs ist unter Umständen sinnvoll. In trockenen Räumen passiert jedoch üblicherweise nichts.

6,3 mm Multiplex, gefräst

Kurz nach der Veröffentlichung des TR hat im RepRap-Forum der User helijoy das Gehäuse für die Verwendung von 6,3mm Multiplex angepasst und seine gefräste Variante vorgestellt.
Vielen Dank. Von so einer Teilhabe lebt ein opensource Projekt.


laser cut demo video


6 Gedanken zu „TR – Gehäuse

  1. Steffen

    Hallo Lars,
    erstmal Danke für deine Super Artikel!
    Ich hätte eine Frage, könntest du womöglich das ganze für eine Materialstärke von 3mm machen?
    Ich hatte im Sinn ob man das ganze nicht aus Metall macht und da sind meiner Meinung nach die 5mm ein wenig zu Massiv.
    3 Millimeter wäre also Perfekt. Da ich mich nicht so gut damit auskenne hoffe ich du würdest das ganze für mich machen, ich wäre dir echt super dankbar!

    Beste Grüße,
    Steffen

    Antworten
      1. Steffen

        Danke für die schnelle Antwort!
        Ich dachte ehr an Aluminium 🙂 mag ich persönlich lieber, aber da denke ich sind 5mm auch zu massiv und 3mm etwas zu wabbelig.
        Ich weiss allerdings nicht ob ich das mit 4mm selbst hinbekomme, bzw. ob ich es riskieren kann.
        Habe zu viel Angst hierbei etwas zu vergessen 😛

        Antworten
        1. Steffen

          Ich hab das ganze mal für 4mm gemacht. Könnte sich das jemand bei Gelegenheit mal ansehen? Wenn es nichts auszusetzen gibt, dann würde ich mir das ganze mal Lasern lassen 🙂

          Antworten
  2. niko

    Hi Lars,
    Sieht super aus! Eigentlich hab ich überhaupt keine Zeit aber der Kleine reizt zu sehr 🙂
    Hab Zugang zu einem CO2 Laser, dieser hat bei 5mm Acryl eine Schnittbreite von ca 0.3 mm. Wie sind deine Gehäuse-dxfs angelegt, ist da genug Spiel, oder muss ich die noch anpassen?
    Vielen Dank und viele Grüße,
    Niko

    Antworten
    1. toolson Beitragsautor

      Die dxf sind „auf null“. Mit 0.3mm Schnittbreite passt das. Aufgrund der geringen Toleranzen sollten die Verfahrwege des Laser schon exakt kalibriert sein, sonst passen nachher die in X geschnittenen Teile nicht auf Y geschnittene. Ein rechtwinkliger Schnitt ist auch von Vorteil 😉

      … meine CO2 geschnittenen funktionieren.

      Tipp: Vorher einfach mal einen Testschnitt in HDF/MDF machen. Ein Fehlschuss kostet dann erheblich weniger als in Acryl.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Steffen Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.